KursangebotRatgeberÜber unsHilfe & Kontakt
Anmelden
Kursangebot
Ratgeber
Über uns
Hilfe & Kontakt
Anmelden
Zur Übersicht

Trinkmenge bei Neugeborenen: So viel sollte dein Baby trinken

Text: Sünje Nicolaysen Foto: Pexels from Polina Tankilevitch

Endlich ist das Baby da – was für ein freudiges Ereignis. Aber die Geburt bringt auch viele Fragen und Unsicherheiten mit sich, gerade in Bezug auf die Mahlzeiten bzw. das Stillen. Eltern möchten sicherstellen, dass ihr Baby immer genug trinkt, damit es ihm gut geht. Aber was ist die richtige Trinkmenge für Neugeborene und Babys? Und wie wichtig sind Mengenangaben tatsächlich? Gemeinsam mit DRK-Elterncampus-Kursleiterin, Karina Dürr, erklären wir, wie du sicherstellen kannst, dass dein kleiner Liebling gut versorgt ist.

Warum die richtige Trinkmenge für Neugeborene wichtig ist  

Die Trinkmenge eines Babys ist wichtig für seine gesunde Entwicklung. Muttermilch bzw. Flaschennahrung ist die Hauptnahrungsquelle für Neugeborene und Säuglinge – sie versorgt den kleinen Körper mit allen notwendigen Nährstoffen, die für das Wachstum und die Entwicklung benötigt werden. Eine ausreichende Trinkmenge trägt entscheidend dazu bei, dass dein Baby wächst, ein starkes Immunsystem bekommt und sich gut entwickelt. 

 “Aber Eltern sollten sich hier nicht auf eine Mengenangabe fixieren.", betont Karina Dürr. “Ich rate zu häufigen und kleinen Mahlzeiten, statt genau die Milliliter zu kontrollieren, die getrunken wurden. Wie häufig dein Neugeborenes trinken möchte, das erkennst du an den Hungerzeichen.” Unterteilt werden diese in frühe, mittlere und späte Hungerzeichen. “Frühe Hungerzeichen sind zum Beispiel ein offener Mund, Bewegungen und der Kopf, den das Baby suchend hin und her bewegt", zählt unsere Kursleiterin auf. “Streckt das Baby sich, bewegt es sich stärker und führt die Hand zum Mund, sind das die mittleren Hungerzeichen. Spätestens jetzt sollte das Neugeborene gefüttert werden”, ergänzt sie. “Bei den späten Hungerzeichen ist das Neugeborene sehr unruhig, weint und schreit. Nun ist der richtige Zeitpunkt leider verpasst. Es ist wichtig, das Kind zunächst etwas zu beruhigen, damit es sich beim Trinken nicht verschluckt .” 

Dass dein Neugeborenes ausreichend getrunken hat, signalisiert es selbst. Karina Dürr ergänzt: “Es gibt deutliche Sättigungszeichen, an denen man erkennt, dass das Neugeborene satt ist und nicht mehr trinken möchte. Wenn es zum Beispiel an der Brust nur noch nuckelt, nicht mehr saugt, oder wenn es den Kopf von der Flasche wegdreht und ganz entspannte Händchen hat, dann ist es satt. Dann sollte man nicht mehr versuchen, es noch weiter zu füttern.” 

Für Flaschenkinder: Paced Bottle Feeding 

Die Hunger- und Sättigungszeichen sind auch wichtig beim sog. Paced Bottle Feeding, das achtsame Nähren mit der Flasche. Als Expertin hebt Karina Dürr noch einmal hervor, dass ein Neugeborenes die Flasche nicht leer trinken muss, wenn es bereits satt ist und das signalisiert. Auch das Wie ist beim achtsamen Nähren wichtig: Halte das Kind aufrecht gestützt im Arm mit Blickkontakt zu dir. Wechsel auch die Seite wie beim Stillen und beite deinem Baby Pausen an. Die Flasche sollte beim Paced Bottle Feeding waagerecht gehalten werden und mit einer kleinen Saugergröße versehen sein. 

Trinkmenge in den ersten Lebensmonaten  

In den ersten Lebensmonaten entwickelt sich das Verdauungssystem deines Babys noch. Daher ist es in dieser Zeit wichtig, die Trinkmenge entsprechend im Blick zu haben bzw. darauf zu achten, dass dein Neugeborenes satt ist und dass du ihm die Brust bzw. Flasche anbietest, wenn es Hungerzeichen signalisiert. Damit du eine Vorstellung hast, wie groß der Magen deines Kindes ist, haben wir dies für dich zusammengestellt: 

  • 1. Lebenstag - Magengröße ca. 5-7 ml  (vergleichbar mit einer Kirsche)

  • 3. Lebenstag - Magengröße ca. 22-27 ml  (vergleichbar mit einer Walnuss)

  • 1 Woche - Magengröße ca. 45-60 ml (vergleichbar mit einer Aprikose)

  • 1 Monat  - Magengröße ca. 80-100 ml   (vergleichbar mit einem Hühnerei)

  • 4 Monate - Magengröße ca. 150 ml 

Hier sind einige allgemeine Tipps für die Trinkmenge in den ersten Lebensmonaten: 

Neugeborenes 0-1 Monat 

In den ersten Wochen nach der Geburt saugt dein Baby instinktiv an der Brust oder an der Flasche, um seinen Hunger zu stillen. Neugeborene haben einen sehr kleinen Magen. Damit du dir das besser vorstellen kannst: Der Magen hat nur etwa die Größe einer Walnuss, an den ersten Lebenstagen einer Kirsche. Die Portionen in den ersten Tagen sind entsprechend winzig. Die Trinkmenge entspricht pro Mahlzeit nur ein paar wenige Esslöffel Flüssigkeit, dafür verlangt dein Baby vielleicht etwa alle 2 bis 3 Stunden nach Nahrung. “Der Magen eines Neugeborenen ist winzig und die Muttermilch oder Pre-Nahrung ist oft innerhalb von 30 bis 60 Minuten verdaut”, erklärt unsere Kursleiterin. “Entsprechend schnell hat es wieder Hunger und möchte bald wieder trinken.” 

1-2 Monate 

Mit jedem Tag und jeder Woche wächst (auch) der Magen deines Neugeborenen. Mit ein, zwei Monaten kann dein Baby so etwas mehr trinken. Die Häufigkeit der Mahlzeiten bleibt jedoch in der Regel gleich: Es möchte weiterhin etwa alle 2 bis 3 Stunden gestillt werden oder das Fläschchen bekommen. Die Trinkmenge steigt bei Neugeborenen in den ersten 4 Monaten kontinuierlich an. Gemessen an der Menge pro Kilogramm Körpergewicht trinkt dein Baby übrigens nach etwa 4 Wochen am meisten, dann geht die Trinkmenge im Verhältnis zum Gewicht nach und nach zurück.  

3-6 Monate 

Im Alter von 3 bis 6 Monaten kann es sein, dass dein Baby etwa alle 3 bis 4 Stunden trinken möchte, vielleicht aber auch häufiger. Der kleine Magen ist nun größer geworden. Ab dem 5. Monat kannst du auch beginnen, dein Baby mit Beikost zu füttern. Die Milch bleibt aber weiterhin die Hauptnahrungsquelle für dein Kind. Die Beikost stillt dann im Grunde die Neugier deines Kindes auf Essen – und dafür gibt es Zeichen, an denen du erkennen kannst, dass dein Baby Beikost wahrscheinlich ganz interessant und lecker finden kann. Lies in diesem Artikel über das Einführen von Beikost, welche Zeichen das sind, auf die du bei deinem Kind achten kannst. 

 

Jedes Baby ist anders 

Nicht nur die Trinkmenge unterscheidet sich von Kind zu Kind, auch die Stillhäufigkeit ist individuell. Jedes Baby hat einen eigenen Trinkrhythmus. Je nachdem kann ein Neugeborenes etwa zwischen 8 bis 12 Still- bzw. Trinkmahlzeiten in 24 Stunden zu sich nehmen. Babys haben sozusagen ihre ganz eigenen Pläne! Manche möchten in einem Zeitraum von bis zu 6 Stunden stündlich gefüttert werden und schlafen dann länger. Das nennt man "Clusterfeeding". Andere hingegen möchten Tag und Nacht im Abstand von nur 2 bis 3 Stunden gefüttert werden. “Jedes Baby hat seinen eigenen Trinkrhythmus, und das ist völlig in Ordnung”, betont Karina Dürr.  

Auch die Zeit, die ein Kind fürs Trinken braucht, kann sich von Baby zu Baby unterscheiden: Beim Stillen sind es pro Mahlzeit im Durchschnitt 15 bis 20 Minuten an jeder Brust. Einige Säuglinge brauchen nur eine Brust, um satt zu werden. Andere Babys benötigen beide und trinken auch länger. Gib dir selbst und vor allem deinem Baby Zeit beim Stillen oder Fläschchengeben. Das ist eure Zeit für viel Nähe und Körperkontakt.  

 

Woran du erkennst, dass dein Baby genug trinkt  

Denk also daran: Jedes Neugeborene ist anders, die Trinkmenge kann entsprechend variieren. Viel wichtiger ist, dass du die Hunger- und Sättigungszeichen deines Babys erkennst. Was daher hilft: Beobachte dein Baby genau, achte auf die wichtigen Hungerzeichen und Sättigungszeichen und lerne so das Trinkmuster deines Kindes kennen. Diese Anzeichen helfen dir, sicher zu sein, dass dein Baby gut trinkt: 

  • Es ist nach den Mahlzeiten zufrieden: Wirkt dein Baby nach der Mahlzeit entspannt und zufrieden, hat es zum Beispiel die Hände ganz entspannt und nicht zur Faust geballt, dann ist das ein gutes Zeichen dafür, dass es genug getrunken hat.  

  • Ausreichend nasse Windeln: Trinkt dein Baby gut, dann sind auch die Windeln regelmäßig nass: In den ersten Wochen sollten das etwa 6 bis 8 nasse Windeln täglich sein, davon etwa 2 mit Stuhl.  

  • Zunahme an Gewicht: Nimmt dein Baby stetig an Gewicht zu? Dann ist das natürlich ein Zeichen für eine gesunde Entwicklung und ein gutes Trinken.  

  • Rosige Haut: Auch eine gesund wirkende Haut, die schön rosig und prall aussieht, ist ein deutliches Zeichen dafür, dass dein Baby genug trinkt. Mach den Mini-Check, indem du am Ärmchen oder Beinchen ganz vorsichtig etwas Haut zusammendrückst. Glättet sich die Hautfalte sofort wieder, dann hat dein Baby ausreichend Flüssigkeit zu sich genommen.  

Bist du dir unsicher, ob dein Neugeborenes genug trinkt, dann frag am besten deine Hebamme, deinen Kinderarzt bzw. deine Kinderärztin um Rat. Oft sind die Sorgen unbegründet, aber es ist immer besser, einmal zu viel zu fragen als zu wenig. 

Lerne unsere Kursleiterin Karina Dürr kennen und folge ihrem Instagramkanal @familien.bindungs.zeit 

 Möchtest du noch mehr über die erste Zeit mit deinem Neugeborenen erfahren? Buche einen unserer verschiedenen Kurse rund um das Thema Babys erstes Jahr. Jetzt einfach anmelden!  

 

Zum Weiterlesen und Informieren: 

Weitere Beiträge

Alle Beiträge
Was tun?

Dein Baby weint? So kannst du es beruhigen

Schreien bis die Tränchen kommen, das ist bei Säuglingen keine Seltenheit. Ganz im Gegenteil, schließlich ist das Weinen ihre wichtigste Möglichkeit, sich mitzuteilen. Gemeinsam mit DRK-Elterncampus-Kursleiterin und Kinderkrankenpflegerin Carolin Gebert erklären wir, was du tun kannst, wenn dein Baby weint oder sogar schreit, und was möglicherweise dahintersteckt.

Weiterlesen

Neugeborenes waschen: So pflegst du die zarte Babyhaut deines Kindes

Babyhaut ist in der ersten Zeit nach der Geburt besonders empfindlich. Möchtest du dein Neugeborenes waschen, gilt daher die wichtigste Babypflege-Regel: Weniger ist mehr. Wir erklären dir gemeinsam mit DRK-Elterncampus-Kursleiterin und Kinderkrankenpflegerin Carolin Gebert, worauf du achten musst, damit es deinem Baby bei der Hautpflege an nichts fehlt und damit sich die natürliche Hautbarriere aufbauen kann.   

Weiterlesen

Nachsorge: Kaiserschnittnarbe pflegen

Nach der Geburt braucht unser Nachwuchs viel Zuwendung und Pflege, um gut in der Welt anzukommen. Doch auch Mütter sollten auf sich achten, um gesund zu bleiben und neue Herausforderungen bewältigen zu können. Wie frau beispielweise eine Kaiserschnittnarbe angemessen versorgt, das haben uns Expertinnen erzählt.

Weiterlesen

Abendbrei einführen: Expertinnen-Tipps und Rezepte

Ein Löffelchen für dich… und noch ein Löffelchen für dich: Nach Monaten des Stillens oder Fläschengebens und den ersten Wochen mit Beikost kann schließlich der Abendbrei eine weitere Milchmahlzeit deines Babys ersetzen. Und der darf vor dem Schlafengehen nicht nur ordentlich satt machen, sondern auch gut tun.

Weiterlesen

Schlafrhythmus: Babys Schlaf verstehen und verbessern

In den ersten Lebensmonaten verschlafen Babys den Großteil des Tages. Das klingt zunächst viel und relativ entspannt, tatsächlich aber ist der Schlaf sehr unregelmäßig und oft nur kurz. Nächtliche Schlafunterbrechungen werden daher schnell zur Herausforderung.

Weiterlesen

Unsere Onlinekurse

Erste Hilfe am Kind - Modul 1

Erfahre, was du in akuten Momenten bei Bewusstlosigkeit, Verschlucken, Ertrinken, Vergiftungen oder Fieberkrämpfen tun solltest. Darunter z.B. die Wiederbelebung.

Kurse anzeigen

Erste Hilfe am Kind - Modul 2

Lerne, wie du angemessen auf kleine Notfälle deines Säuglings oder Kindes reagierst: Wundversorgung, Sonnenstich, Unterkühlung, Stürze, Unfallprävention und mehr.

Kurse anzeigen

Babys erstes Jahr

Alles, was im ersten Jahr mit Baby wichtig ist: Babyernährung und Beikost, Techniken der Babymassage, Schlafen, Weinen und Tragen.

Kurse anzeigen

Schwangerschaft & Geburt

Mit diesen Kursen unterstützen wir dich in der aufregenden Zeit deiner Schwangerschaft und beantworten Fragen rund um die Entbindung.

Kurse anzeigen

Alltag mit Kind

Entdecke unsere Kurse zu Themen wie Medienerziehung, Spielen, Grenzen setzen uvm.

Kurse anzeigen

KursangebotErste Hilfe am Kind - Modul 1Erste Hilfe am Kind - Modul 2Babys erstes JahrSchwangerschaft & GeburtAlltag mit Kind
NutzungsbedingungenDatenschutzImpressum