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Nachsorge: Kaiserschnittnarbe pflegen

Text: Marina Schröder-Heidtmann Foto: Pexels from cottonbro studio

Nach der Geburt braucht unser Nachwuchs viel Zuwendung und Pflege, um gut in der Welt anzukommen. Doch auch Mütter sollten auf sich achten, um gesund zu bleiben und neue Herausforderungen bewältigen zu können. Wie frau beispielweise eine Kaiserschnittnarbe angemessen versorgt, das haben uns Expertinnen erzählt.

Bei trockener Wunde dem Körper vertrauen 

Nach dem Kaiserschnitt wird die Wunde zunächst steril und wasserdicht verbunden. Dann können wir dem Körper vertrauen und die Haut erst einmal in Ruhe heilen lassen. In der Regel verheilen Kaiserschnittnarben gut. Damit das auch Zuhause so bleibt, sollten sich Frauen mit Kaiserschnitt in den ersten Wochen nach dem Eingriff nicht überanstrengen, beispielsweise nicht zu schwer heben oder Sport treiben.  

Leichte Schmerzen sind am Anfang normal. Bei Unsicherheiten oder Sorgen ist – gerade in der ersten Zeit Zuhause – die Hebamme die beste Ansprechpartnerin. Sie kann auch dabei helfen, regelmäßig nach Infektionsanzeichen zu schauen und bei Bedarf weitere Fachleute hinzuzuziehen. 

Tipps für die Wundheilung von der Wundschwester 

Als Wundschwester hat sich Michelle Bleich darauf spezialisiert, Komplikationen bei der Wundheilung auf den Grund zu gehen und Betroffenen individuell bei der Heilung zu unterstützen. Sie weiß, dass Wundheilung unterschiedlich verläuft und von vielen Faktoren beeinflusst wird – etwa Vorerkrankungen, Medikamenten oder Veranlagungen. Dennoch gibt es ein paar Dinge, die Wöchnerinnen beachten können, damit ihre Kaiserschnittnarbe gut verheilt: 

„Solange die Wunde offen ist, sollte am besten kein Leitungswasser an die Hautregion gelangen“, sagt die Wundexpertin. Das könne zu Verunreinigungen und Infektionen führen. Auch räumt Michelle Bleich auf mit einem weit verbreitetem, doch überholten Rat: „Dass Luft an eine Wunde ran sollte, ist ein Mythos. Kommt Luft an die Haut, „… bedeutet das auch, dass Mikroorganismen wie Bakterien und Pilze an die Wunde gelangen können.“ Ein Grund, den Verband möglichst nicht jeden Tag zu wechseln. Schließlich „stört der Verbandswechsel die Wunde und kann sie strapazieren.“  

Kaiserschnittpatientinnen sind ebenso gut beraten, lockere Kleidung zu tragen. Liegt die Kleidung zu eng am Körper an, kann sie an der Wunde reiben und die Wundheilung negativ beeinflussen.  

Die Pflege der Kaiserschnittnarbe macht Sinn 

Sobald die Kaiserschnittwunde geschlossen ist und sich Narbengewebe entwickelt hat, empfiehlt Michelle Bleich Narbenpflege – „am Anfang sehr vorsichtig“, sagt sie. „Pflege tut jeder Art von Haut gut. Bei Narben hilft sie, die Haut geschmeidig zu halten, was bei einer Kaiserschnittnarbe durchaus wichtig ist, insbesondere für eine weitere Schwangerschaft.“  Dabei rät die Wundschwester, der Narbe bis zu einem Jahr nach Abheilen etwas Aufmerksamkeit zu schenken und sie zu pflegen.   

Tipps für die Narbenpflege nach dem Kaiserschnitt 

Ob Cremes, Narbenroller oder Gelkissen: Für die Narbenpflege gibt es im Handel allerhand Produkte für jeden Geschmack. Wundexpertin Michelle Bleich achtet unter anderem darauf, bei trockener Haut kein Produkt mit Alkohol oder gar Parfum zu nutzen. „Für trockene Haut würde ich auf Urea als Inhaltsstoff und auf medizinische Produkte zurückgreifen.“ Bei der Auswahl hilft auch die Nase: „Sobald eine Creme duftet, kommt sie für mich nicht infrage.“  

Dr. Maike Kuhlmann, Leiterin des Bereichs Medical & Clinical Affairs bei Hansaplast, empfiehlt zusätzlich Narbenmassagen: „Das Massieren der Narben macht die Kollagenfasern des Narbengewebes geschmeidiger und fördert die Durchblutung der Haut. Das trägt zu einer gleichmäßigen Narbenstruktur bei.“ Neben einer Narbencreme eignen sich dafür pflanzliche Öle wie Lavendel-, Mandel- oder Ringelblumenöl.  

„Von Anfang an können Kaiserschnittpatientinnen ihre Wundheilung mit einer gesunden, ausgewogenen Ernährung fördern“, ergänzt Maike Kuhlmann. „Beeren und Zitrusfrüchte beispielsweise unterstützen als Vitamin-C-Lieferanten den Heilungsprozess, während der Mineralstoff Zink – etwa in Kürbiskernen, Haferflocken oder Rindfleisch – wichtig für die Zellteilung ist, also ebenso essentiell für eine erfolgreiche Wundheilung.“  

Gesundes Essen ist jedoch nicht nur gut für die Kaiserschnittnarbe, sondern auch für das Wohlbefinden von Mutter – und Baby.   

Eine gute Heilung eurer Kaiserschnittnarben und einen schönen Start mit eurem Nachwuchs wünscht euch das DRK-Elterncampus-Team. 

Zum Weiterlesen und Informieren: 

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