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Schlafrhythmus: Babys Schlaf verstehen und verbessern

Text: Sünje Nicolaysen Foto: William Fortunato

In den ersten Lebensmonaten verschlafen Babys den Großteil des Tages. Das klingt zunächst viel und relativ entspannt, tatsächlich aber ist der Schlaf sehr unregelmäßig und oft nur kurz. Nächtliche Schlafunterbrechungen werden daher schnell zur Herausforderung.

Der Schlafrhythmus von Babys funktioniert fast wie der von uns Erwachsenen – mit der Betonung auf fast. Unser Nachtschlaf besteht aus wiederkehrenden Schlafzyklen mit verschiedenen Schlafphasen, vom leichten Schlaf in der Einschlafphase über die Tiefschlafphase und die Traumphase im REM-Schlaf bis hin zum Aufwachen. Diese Zyklen wiederholen sich bei Erwachsenen etwa alle 90 bis 110 Minuten. Während wir in einer erholsamen Nacht etwa vier bis fünf dieser Schlafzyklen durchlaufen, sind es bei Säuglingen bis zu zehn Schlafzyklen – und zwar deutlich kürzere Zyklen, die nur 30 bis 45 Minuten dauern. Zehnmaliges Aufwachen zwischen den einzelnen Zyklen des Nachtschlafs ist bei Babys daher nicht ungewöhnlich. Das Gute aber: Das Schlafverhalten und die Dauer der Zyklen verändern sich im Laufe der Monate.

Schlafrhythmus: Baby bis 3 Monate 

Einen festen Schlafrhythmus haben Babys in den ersten Monaten nicht. Sie schlafen oft, aber eher für eine kurze Zeit und wechseln so häufig zwischen Schlaf- und Wachphasen, um regelmäßig gefüttert zu werden. Der Schlaf ist in der Zeit nach der Geburt zudem noch sehr leicht. Zählt man alle Stunden des Schlafs zusammen, beträgt die Schlafdauer etwa 15 bis 18 Stunden am Tag. Einen Tag-Nacht-Rhythmus haben dabei die wenigsten Säuglinge. Du kannst dein Kind aber unterstützen, diesen zu entwickeln, indem du tagsüber eine helle und etwas lebhaftere Umgebung schaffst, während du am Abend und in der Nacht die Beleuchtung dämpfst und deinem Kind eine ruhige, entspannte Umgebung sicherst. Ab der vierten bis sechsten Woche wird der Schlafrhythmus deines Babys dann langsam regelmäßiger und ihr könnt als kleine oder große Familie erste Routinen entwickeln. 

Schlafrhythmus: Baby 3-6 Monate 

Im Laufe der Lebensmonate stellt sich allmählich ein Tag-Nacht-Rhythmus ein. Tagsüber hält dein Baby zwar immer noch regelmäßig Nickerchen, aber es ist auch häufiger wach und beginnt, die Umgebung wahrzunehmen und aufmerksam zu entdecken. Am Abend kann es nun ungefähr zur gleichen Zeit müde werden und die Schlafdauer verlagert sich immer mehr in die Nacht. Bis zum 6. Lebensmonat klappt auch das Durchschlafen Woche für Woche besser, sodass viele Babys bis zu sechs Stunden am Stück in der Nacht schlafen, beziehungsweise nach kurzen Wachphasen schnell wieder allein in den Schlaf finden. Aber auch ein- bis zweimal Füttern in der Nacht ist in diesen Lebensmonaten häufig der Fall.

Schlafrhythmus: Baby 6-12 Monate 

Schlafroutinen tagsüber und in der Nacht festigen sich bis zum 1. Lebensjahr immer mehr. Zwei, drei etwa einstündige Nickerchen am Tag und bis zu acht Stunden Nachtschlaf sind in diesen Lebensmonaten möglich. Schläft dein Kind in diesem Alter nachts noch nicht durch, sondern ist hungrig oder unruhig, dann ist auch das in diesem Alter normal. Achte darauf, dass dein Kind tagsüber nicht zu lange schläft. Wecke es sanft, wenn das Nickerchen länger als eine Stunde dauert, und beschäftige dich mit deinem Baby in den Wachphasen – Schmusen, Spielen, Wickeln und Füttern hält wach. 

Versuche vor dem Schlafengehen am Abend eine längere Wachphase von bis zu fünf Stunden Gewohnheit werden zu lassen, sodass dein Baby nach dem Füttern richtig satt, erschöpft und müde einschlafen kann. Bitte beachte dabei, dass die Etablierung von längeren Wachphasen ein Prozess ist und Babys nicht künstlich wachgehalten werden müssen. Babys, die zu lange künstlich wachgehalten werden, schlafen schlechter ein und wachen oft früher wieder auf. Und apropos Gewohnheit: Eine feste (Ein-)Schlafroutine kann deinem Baby helfen, sich auf den Nachtschlaf vorzubereiten. Tatsächlich nimmt die Müdigkeit bei Säuglingen mit der Dunkelheit nicht zu, sondern es sind stattdessen feste Routinen und Rituale, die dem Baby signalisieren, dass Schlafenszeit ist. Führe schrittweise beruhigende Einschlafrituale vor dem Schlafengehen ein. Das kann ein langes Kuscheln und Körpernähe sein, das Nachtfläschchen oder Stillen und ein sanftes Hin- und Herwiegen oder ruhiges Vorsingen. Dein Baby lernt so, diese kleinen Rituale mit dem Schlafengehen und Müdesein zu verbinden und kann sich so besser auf die Nacht einstellen. 

So viele Stunden schläft dein Baby am Tag 

Jedes Kind ist (beziehungsweise schläft) anders. Für einen ungefähren Richtwert haben wir die durchschnittliche (Gesamt-) Schlafdauer auf einen Blick zusammengestellt: 

  • 0 bis 3 Monate: 15-18 Stunden verteilt über den Tag 

  • 3 bis 6 Monate: 12-18 Stunden, davon etwa 2-5 Stunden tagsüber verteilt auf 2 bis 3 Nickerchen 

  • 6 bis 12 Monate: 12-18 Stunden, davon etwa 2-5 Stunden tagsüber verteilt auf 1 bis 2 Nickerchen 

Müdigkeits- bzw. Überforderungsanzeichen

Wann braucht Dein Baby eine Pause bzw. ist es müde:

  • Kopf geht zur Seite

  • Hand geht zum Mund

  • Es ist blass

  • Schluckauf, Niesen, Hüsteln oder es gähnt

  • Größere Babys reiben sich auch die Augen oder ziehen an den Ohren

Wenn Dein Baby stark überfordert bzw. übermüdet ist:

  • Schnelle Atmung

  • Das Baby überstreckt sich oder macht fahrige Bewegungen

  • Es hat kleine Augen und schreit

Tipps für einen besseren und sicheren Babyschlaf 

Wie bei uns Erwachsenen hat auch jedes Baby ein ganz eigenes Schlafbedürfnis und Schlafverhalten. Wirklich beeinflussen lässt sich der Schlafrhythmus eines Babys daher nicht. Du kannst dein Kind aber dabei unterstützen, einen gesunden Schlaf zu entwickeln – mit diesen Tipps zum Beispiel: 

Sicheren Schlafplatz gestalten 

Ein Schlafplatz, der genau an die Bedürfnisse deines Kindes angepasst ist, ist entscheidend für einen gesunden Schlaf. Optimal sind ein ruhiger, kühler Raum und eine ruhige Schlafumgebung, in der Geräusche und Licht minimiert sind. Ein Nachtlicht kann sanftes Licht spenden, damit das Baby sich nachts orientieren kann, wenn es aufwacht. Achte darauf, dass die Matratze fest und die Schlafunterlage luftdurchlässig ist. Und vermeide weiche Kissen oder Kuscheltiere, da diese ein Erstickungsrisiko darstellen. Wichtig ist, wie du dein Baby bettest: Die Bauchlage beim Schlafen gilt als Haupt-Risikofaktor für den plötzlichen Kindstod. Als die sicherste Schlafposition gilt die Rückenlage, die das Risiko deutlich minimiert. Denn: Schläft dein Baby auf dem Rücken, sind Mund und Nase nicht verdeckt und der Brustkorb kann sich beim Atmen frei ausdehnen. Die Seitenlage ist nicht zu empfehlen, weil sich das Kind leicht in die gefährliche Bauchlage rollen kann. 

Auf Signale des Babys achten 

Das Schlafbedürfnis und die Schlafgewohnheiten sind von Baby zu Baby anders. Umso wichtiger ist es, auf die individuellen Signale des Kindes zu achten, um seinen Schlaf besser zu verstehen. Achte zum Beispiel auf Anzeichen von erster Müdigkeit und auch von Übermüdung. Wann ist dein Kind unruhig und was hat eine beruhigende Wirkung? Manche Babys haben bestimmte Vorlieben, wie zum Beispiel ein sanftes Wiegen oder das Halten eines kleinen Kuscheltiers, um besser einschlafen zu können. Gehst du auf die Bedürfnisse deines Babys ein, kannst du ihm helfen, sich noch sicherer und geborgener zu fühlen. 

Schlafregression verstehen: Wenn dein Baby plötzlich schlecht schläft 

Im Laufe des ersten Lebensjahres sind sogenannte Schlafregressionen keine Seltenheit. Das heißt, es können Phasen auftreten, in denen sich der Schlafrhythmus des Babys vorübergehend verändert und es schlecht schläft. Dahinter können Entwicklungssprünge, Wachstumsschübe oder das Zahnen stecken. Phasen wie diese sind ganz normal, bereiten vielen Babys und ihren Eltern aber herausfordernde, schlaflose Nächte. Aber nach einiger Zeit (und etwas Geduld) pendelt sich der Schlafrhythmus des Babys wieder ein.  

Möchtest du noch mehr über den Schlaf deines Kindes erfahren? Dann buche jetzt einen unserer Kurse zum Thema Baby- und Kleinkindschlaf. 

Zum Weiterlesen und Informieren:

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